Wahrnehmung und Wirkung - der Unfug mit der Hörschwelle
Die Naturgesetze und damit die Stoffeigenschaften in Physik und Chemie lassen sich nicht ändern durch z.B. Abstimmungen, Schaffung von Mehrheitsverhältnissen, Gerichtsurteile, Aktienkurse und sicher nicht durch Ideologien oder Aktionen von Lobbyisten.
Des Pudels Kern ist der unsägliche Unfug, der zu dem Themenkreis "Wahrnehmung und Wirkung" herumgereicht wird und dazu auch noch immer wieder in Gerichtsurteile einfließt.
Eine nicht vorhandene Wahrnehmung bedeutet nicht, dass nichts vorhanden ist und ganz sicher nicht, dass keine Wirkung mit wohlmöglich gesundheitsschädlichen oder gar tödlichen Folgen vorliegen kann. Wer die Hörschwelle und das wohlgemerkt im unhörbaren Infraschallbereich als Maß der Dinge für die Wahrnehmung verwendet und meint, diese Wahrnehmung alleine würde bestimmen, ob etwas gesundheitsschädlich sein kann oder nicht, hat sich selbst auf Dauer als seriöses Mitglied der Wissenschaft disqualifiziert. Wenn darüber hinaus auch noch Personen, die diesem Unfug NICHT hinterherlaufen, diskreditiert und gemobbt werden, ist das gesellschaftlich ein Volltreffer der Klasse "Eigentor" und geht im beobachteten Ausmaß in den strafrechtlichen Bereich. Genau das geschieht wiederholt und im Januar 2022 auch noch in einem Artikel der Deutschen Medizinischen Wochenschrift, die bisher als seriös galt.
Das ist nicht nur Besorgnis erregend. Das ist katastrophal!
Die DSGS e.V. hat nicht nur Mitglieder die durch Windradschall, sondern auch durch tieffrequenten Schall und Infraschall anderer technischer Anlagen wie z.B. Wärmepumpen, Kühlaggregate, Abluftturbinen und Biogasanlagen gesundheitlich bereits seit Jahren belastet werden. Immer mehr Schallbetroffene melden sich bei der DSGS e.V. und schildern oft verzweifelt die täglichen Schalldruck-Einwirkungen auf Psyche, Körper und Organe sowie ihre Erfahrungen über fehlende Hilfe und Unkenntnis vieler Behörden und Mediziner.
Anhand eines „Erfassungsbogen zur Schallbetroffenheit“, welches noch nicht einmal das Millionen Euro schwere UBA aufweisen kann, hat die DSGS e.V. umfangreiche Punkte in Zahlen, Daten und Fakten von schallbetroffenen Menschen aber auch betroffener Tiere vorliegen.
Die bisherige Analyse und Auswertungen zeigen erschreckende Ausmaße, die sich mit zunehmenden Einsendungen von weiteren Erfassungsbögen und deren Auswertungen verfestigen.
Die gesundheitlichen Schäden unter den Anwohnern von Windrädern und anderen technischen Anlagen sind eine Tatsache, auch wenn ihnen öffentliches Interesse bisher weitgehend versagt wird. Mit dem aktuellen Ausbau der Windräder und z.B. Wärmepumpen steigen die Zahlen der von uns registrierten Betroffenen. Die aktuelle Diskussion über Sicherheitsabstände zu Windrädern in mehreren Bundesländern ignoriert jedes Gesundheitsrisiko jenseits von 1 km Abstand.
Wie wir aus eigener Erfahrung wissen, verschwinden die Symptome nicht, wenn sie anders interpretiert werden. In einem großen Teil der Studien wird die Beweislage als schwach eingestuft. Das führt u.a. zu der leider auch in einem Schreiben des Umweltbundesamtes (UBA) erkennbaren Herangehensweise, eine wissenschaftlich nicht oder nicht konsistent festgestellte Wirkung als nicht vorhanden zu unterstellen. Das ist markant unprofessionell.
(Autor: Dr. rer. nat. H.-Jürgen Friesen,
Mitglied im Vorstand und wissenschaftlichen Beirat der DSGS e.V.)